Es existieren so viele Geschichten um die Pyramiden von Güímar, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Die wenigen gesicherten Fakten sind überschaubar. Im Jahr 1991 entdeckte der berühmte norwegische Forscher Thor Heyerdahl die sechs rechteckigen, pyramidenartigen Bauwerke auf Teneriffa. Sie haben eine Grundfläche von 50 mal 16 Meter und 4 bis 7 Stufen. Eine Ähnlichkeit mit den berühmten Pyramiden in Mexiko und Ägypten ist unverkennbar. Schnell stellte Heyerdahl die These auf, dass es einen Austausch zwischen den Kulturen Afrikas und Süd- und Mittelamerikas gegeben haben muss. Andere Wissenschaftler waren weniger überzeugt und datieren die Erbauung der Pyramiden auf das 19. Jahrhundert. Oder war es doch eine Kultstätte der Ureinwohner Teneriffas? Eine, eher langweilige, Erklärung geht davon aus, dass Bauern die Steine von ihren Feldern weggeräumt haben und zufällig so aufgeschichtet haben. Auch geheimnisvolle Aktivitäten Freimaurer dürfen als mögliche Erklärung nicht fehlen. Wie auch immer. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, wer die Erbauer der Pyramiden sind und welchen Zweck die Bauwerke erfüllt haben.
Wo befinden sich die Pyramiden von Güímar?
Die Pyramiden befinden sich in der kleinen, charmanten Stadt Güímar, die im Nordosten Teneriffas liegt. Der Ort an sich hat nicht so viel zu bieten. Sehenswert sind aber auf jeden Fall die beiden alten Kirchen aus dem 17. Jahrhundert. Dafür finden Sie in der Umgebung, neben den Pyramiden, das Naturschutzgebiet Malpais de Güímar und die spektakuläre Schlucht Barranco de Badajoz. Die meisten Urlauber kommen nach Güímar um die Pyramiden zu besuchen. Alle Informationen zur Geschichte der Bauwerke erhalten Sie im Park Ethnografico Piramides de Güímar. Ein archäologischer Park und das sehenswerte Museum geben einen hervorragenden Überblick zu den verschiedenen Theorien. Daneben können Sie in der Ausstellung Ausgrabungsgegenstände besichtigen. Außerdem gibt es eine originalgetreue Nachbildung des Papyrusbootes Ra II mit dem Thor Heyerdahl 1970 den Atlantik überquert hat. Durch die Expedition wollte er nachweisen, dass schon in der Frühzeit einen Austausch zwischen den Kulturen Afrikas und Nord- und Südamerikas möglich gewesen sein könnte. Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Museumspark ist der sogenannte “doppelte Sonnenuntergang”. Dieser findet in den Abendstunden des 21. Juni statt. Die Sonne geht hinter einem Berg unter und taucht dann ein weiteres Mal hinter der Bergflanke auf, um dann vollständig unterzugehen. Die Pyramiden sind exakt auf die Winter- und Sommersonnenwende ausgerichtet und bieten eine spektakuläre Kulisse für dieses Schauspiel. Melden Sie sich aber rechtzeitig an! Die Plätze sind sehr begehrt und limitiert.
Unser Fazit
Was auch immer hinter den Pyramiden von Güímar steckt, ein Besuch lohnt sich allemal! Außerdem gibt es rund um Güímar eine Menge zu entdecken: Das Lavafeld Malpais de Güímar und die spektakuläre Schlucht Barranco de Badajoz. Unternehmen Sie einen Tagesausflug in den Westen Teneriffas und entdecken die Geheimnisse rund um die Pyramiden!
P.S.: Vielen Dank Steffen Löwe Gera für dieses Bild. Es ist auf Wikipedia und wir wollen an dieser Stelle auf den Photographen aufmerksam machen: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Guimar_1.jpg